Artisans du Monde 1. Tag

Wie kommt man zu solch einer Anstellung? „Blindbewerbung“ heißt das Zauberwort. Als ich im Juni zum Festival de la Musique das Dülmener Saxophon-Orchester „Ohne Anton“ im Auftrag des Partnerschaftskomitées Dülmen-Charleville-Mézières (CMZ) begleitete, bekam ich Halsschmerzen und wollte ein Glas Honig kaufen.

Eingang zum Artisans du Monde

Ich kannte eine Lebensmittelkette in der Innenstadt von CMZ von früheren Besuchen und genau gegenüber befindet sich Artisans du Monde, das ich bereits ein Jahr zuvor bei seiner Eröffnung kennen gelernt hatte. Neugierde, ein Bestandteil meines früheren beruflichen Lebens, ließ mich das Artisans du Monde betreten, mich umschauen und da sonst keine Kundschaft dort war, schnell mit der Verkäuferin ins Gespräch kommen. Meine letzte entscheidende Frage, ob ich evtl. für sechs Wochen ehrenhalber mitarbeiten dürfte, quittierte sie erstaunt lächelnd mit einer Visitenkarte und ich schrieb meine Blindbewerbung. Nur wenn man fragt, bekommt man eine Antwort und so lud man mich ein, tatkräftig zu werden.

Als ich erzählte, dass ich die Imkerin Adeline angeschrieben hätte, um deren Imkerei zu besichtigen, bisher jedoch leider keine Antwort erhielt: „C’est pas un problem“. Sie hat heute ihren Stand in der Markthalle und wir wechseln spontan die Örtlichkeit. Jetzt geht alles sehr schnell, denn Adeline freut sich auf meinen Besuch und zwar nicht in der nächsten Woche, aber dann, wenn es im Betrieb ruhiger ist, könne ich sie gerne besuchen. Als Berufskollegen, sie Profi-, ich Hobbyimker, tauscht man sich gerne aus und ein neues Thema für diesen Blog erschließt sich.

Das Regal regionaler Spezialitäten wie Honig, Buchweizen, Getreide, Wein und Säfte

Ich hätte auch schon vor 50 Jahren gerne in Frankreich oder Großbritannien für ein Jahr gearbeitet, aber Programme wie Erasmus oder Leonardo gab es noch nicht, Ich hätte mir selbst eine Unterkunft und einen Arbeitsplatz besorgen, mich um Kranken- und Sozialversicherung kümmern müssen und besonders für den kaufmännischen Bereich meine sprachlichen Fähigkeiten erheblich verbessern müssen – die normalen Probleme eines Gastarbeiters in jener Zeit. Heute, als Rentner ist alles leichter, aber auch kein so großes Abenteuer mehr.

6 Antworten auf „Artisans du Monde 1. Tag“

    1. Hallo Fritz, ich werde gerne weiter berichten über die Arbeit des Artisans du Monde, dem französischen Pendant zum 1-Welt-Laden.

    1. Hallo Georg, danke für Deine positive Bewertung. Vielleicht gelingt es ja, viele Dülmener neugierig auf einen Besuch in CMZ zu machen.

  1. Hallo,
    tatsächlich haben wir – Wolfgang Großmann und meine Lebensgefährtin Rieke Froncek – vor, Anfang der kommenden Woche in CMZ ‚aufzuschlagen‘. Wir haben der Stadt schon einmal auf unserer Reise nach Spanien einen ganz kurzen, jedoch total verregneten Besuch abgestattet und immer wieder vorgehabt, doch noch einmal hinzufahren und uns die Stadt genauer anzusehen. Jetzt ist es soweit!
    Wir haben vor, deinen ‚Arbeitsplatz‘ aufzusuchen. Vielleicht treffen wir uns dort einmal?
    Liebe Grüße aus Dülmen.
    Wolfgang und Rieke.

    1. Hallo Rieke,
      hallo Wolfgang, gerne können wir uns treffen Vielleicht lässt sich eine kleine Stadtführung arrangieren.
      Grüße von Rüdiger

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