Wer macht Theater?
Seit nun 36 Tagen wohne ich in der Rue de Theatre und das sollte auch Grund genug sein, einmal das historische Gebäude eines Blickes zu würdigen. Der Beschluss, 1835 ein Theater in Charleville zu bauen wurde in Paris gefasst unter König Louis-Phillip I., auch als „Bürgerkönig“ während der „Julimonarchie“ bekannt. Er führte eine konstitutionelle Monarchie nach englischem Vorbild ein, nannte sich König der Franzosen und nicht mehr König von Frankreich.

Das Theater von Charleville
In vierjähriger Bauzeit wurde das Theater im ionisch-dorischen Stil nach Vorgaben aus Paris errichtet. Zahlreiche öffentliche Bauten wie Theater oder Gerichtsgebäude und auch das Rathaus in Sedan tragen die architektonische Handschrift der Monarchie aus dem Hause Orleans.
Ein eigenes Theater-Ensemble hat Charleville-Mézières auch heute nicht. Das innen recht schmucklose Haus zeigt die Mehrfachverwendung als Theater, aber auch als Versammlungsraum für Debatten oder Vorträge. Ein Orchestergraben für Musiktheater wie Oper, Operette oder Musical fehlt. Eröffnet wurde das Theater am 1. Juli 1839. Aufführungshöhepunkte in jener Zeit waren am 6. Februar 1846 ein Konzert von Franz Liszt und eine Lesung am 19. September 1869 der Schriftstellering George Sand aus ihrem Werk „Malgretout“.

Historische Aufnahme des Theaters von Charleville
Das Gebäude ist ca. 19 m hoch, 28 m breit und weist ein Tiefe von 46 Metern auf, ohne Treppenaufgang. 500 Besuchern bietet das theater Platz. Für die Saison 2024/25 sind 40 Veranstaltungen geplant. Vom Place Ducale ist das Theater über eine breite Treppe zwischen dem Rathaus und dem Restaurant schnell zu erreichen. Früher hielt die Straßenbahn direkt vor dem Theater, heute wird die Station „Theatre“ durch mehrere städtische Buslinien angefahren.