Wer merkt sich all die Namen?
Ich gebe zu, mir all die Namen der Damen im Artisans du Monde zu merken, es überfordert mich. Selbst bei den beiden Männern, Fabienne und wer ….? Am häufigsten bin ich da, wobei ich nicht am meisten arbeite. Mittlerweile etikettiere ich jeden Artikel mit Etiketten, die jeder Warenlieferung beiliegen. Bleibt kein Etikett übrig, stimmt die Warenlieferung mit der Gesamtrechnung von der Zentrale überein. Natürlich könnte man bei einer Scannerkasse sich diese Arbeit ersparen, eine Wareneingangskontrolle bliebe trotzdem sinnvoll, denn ob das Zentrallager fehlerfrei arbeitet und keine Inventurdifferenzen produziert – wer weiß das schon.

Thérèse und Silvie im Kundengespräch
Die Hauptumsatzträger im Artisans du Monde bleiben die Lebensmittel, was während der Covid-19 Pandemie entscheidend war, als dass deswegen das Geschäft als systemrelevant eingestuft wurde und geöffnet bleiben durfte.
Dinkel ist der Aufsteiger
Ein Regal bleibt den Produkten aus der Region vorbehalten. Dort werden vornehmlich Honig, Säfte, Linsen und Getreide als Mehle und Teigwaren verkauft. Großer Beliebtheit erfreut sich Dinkelmehl aus Deutschland, bzw. Frankreich. Dinkel war bis vor 20 Jahren in Frankreich vollständig unbekannt. Er wurde zwar in Belgien in Höhenlagen angebaut, aber mehr als Futtermittel, denn als Backmehl verbraucht. Dinkel ist das Korn der Alemannen, sprich: es wurde in Süddeutschland, Österreich und in der Schweiz angebaut, weil Weizen dort wegen der kurzen Vegetationszeit nicht reifen konnte. Ab 1937 war der Dinkelanbau wegen der geringeren Erträge verboten. Erst als der Besitzer einer Filialkette von Brillenfachgeschäften ab 1990 die zahlungsunfähigen landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften in Mecklenburg-Vorpommern aufkaufte und dort großflächig Dinkel nach Bio-Standards anbaute, wurde Dinkel in ganz Deutschland in Bäckerei verarbeitet. Zwischenzeitlich sind etliche französische Landwirte diesem Vorbild gefolgt und haben von Weizen- auf Dinkelanbau gewechselt.
Kaffee aus aller Welt
Wer unterschiedliche Geschmacksvarianten beim Kaffee ausprobieren möchte, wird im Artisans du Monde sehr gut beraten. Keine Mischung aus vielen Ländern um einen Geschmack über Jahre unverändert zu garantieren, sondern viele differenzierte Geschmacksvariationen aus Mittel- und Südamerika, die sich nach Anbaugebiet und Erntejahr durchaus unterscheiden können.

Kaffee- und Teevariationen aus allen Anbaugebieten der Welt. Schokoladen bevorzugt aus Westafrika.
Bei Nonfood-Artikel dominiert Indien, seien es Textilien oder Schmuck. Wobei das Design auf den westeuropäischen Geschmack ausgerichtet ist. Noch wird Artisans du Mond mit Keramik aus Palästina beliefert, wie lange jedoch noch aus dem Kriegsgebiet dies noch möglich ist, vermag niemand vorauszusehen.

Keramik aus Palästina
Weitere Produkte aus Afrika und Fernost im Bereich Kunsthandwerk und Kosmetika runden das Angebot ab.

Kunsthandwerk aus Afrika und Fernost