Fortsetzung 2025: Wenn einer eine Reise tut…

Montag, 10. Nov. 2025

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen – und das möchte ich auch in diesem Blog. Hier beginnt die Fortsetzung meines Blogs aus dem letzten Jahr. Zum zweiten Mal für sechs Wochen in Charleville-Mézières (CMZ), um ehrenamtlich im Artisan du Monde mit zu helfen. Artisan du Monde entspricht dem deutschen 1-Welt-Laden, mit einer etwas anderen Produktpalette, aber teilweise auch mit den gleichen Erzeugern und Lieferanten oder Großhändlern. Im Gegensatz zum Vorjahr, diesmal in der Vorweihnachtszeit, verbunden mit der Erwartung, mehr arbeiten zu können und vor allem das weihnachtliche Flair der Region einzufangen, Bisher sah ich den Weihnachtsmarkt auf dem Place Ducale nur im Internet, jetzt möchte ich ihn erleben.

Ich heiße zwar nicht Thomas, aber in Glaubensfragen bezüglich der Deutschen Bahn könnte jener ungläubige Thomas jedoch mein Zwillingsbruder sein. Zwölf Stunden hat meine gestrige Fahrt von Dülmen nach CMZ gedauert, in sechs Stunden wäre sie mit dem Auto vollzogen gewesen. Aber geprägt von der Angst wegen Verspätungen oder gar Zugausfällen den letzten Zug um 18.34 Uhr aus Luxemburg nicht zu erreichen, habe ich mir einen Zeitpuffer von 3 Stunden eingebaut. Drei Stunden zu früh aus Dülmen abgefahren, drei Stunden in Luxemburg gewartet, weil nur sehr selten Züge aus Longwy, dem letzten Umsteigebahnhof, nach CMZ fahren. Hätte ich der Deutschen Bahn vertraut, ich wäre fahrplanmäßig gereist.

„Fortsetzung 2025: Wenn einer eine Reise tut…“ weiterlesen

Mein Appartement

Es gibt keine Alternative – wohnen muss man. Sechs Wochen im Oktober und November outdoor, das ist am Ufer der Meuse schon recht schattig. Man kann aus der Ferne mit einer Anmietung einen Glücksgriff machen, aber auch den berühmten Griff in die Kloschüssel landen. Zur Kloschüssel später mehr. Fotos im Internet sind wie Hochzeitsfotos und wer heiratet schon sechs Wochen? Auch die Flitterwochen bergen Alltagsroutine. Ich weiß nach sechs Wochen, wo ich wieder daheim bin und kenne daher das zeitliche Ende eines Urlaubsappartements.

Appartement im Internet angeboten in CMZ, 36 Rue de Theatre für 40 € die Nacht, für zwei Personen

„Mein Appartement“ weiterlesen

Artisans du Monde 1. Tag

Wie kommt man zu solch einer Anstellung? „Blindbewerbung“ heißt das Zauberwort. Als ich im Juni zum Festival de la Musique das Dülmener Saxophon-Orchester „Ohne Anton“ im Auftrag des Partnerschaftskomitées Dülmen-Charleville-Mézières (CMZ) begleitete, bekam ich Halsschmerzen und wollte ein Glas Honig kaufen.

Eingang zum Artisans du Monde

„Artisans du Monde 1. Tag“ weiterlesen

SNCF statt Deutsche Bundesbahn

Gut, gestern ging eine längere Zugreise zu Ende. Fast elf Stunden, statt fahrplamässiger acht, aber Umsteigezeiten von sieben Minuten in meiner Altersklasse mit 20 kg leichtem Handgepäck sind auch eine Herausforderung. Darum drei Züge später als geplant, umsteigen in Longwy.

Fast noch ein Fiasko in Koblenz erlebt, als ich ein Fingern an meiner Gesäßtasche spürte. Trotz Gepäck eine schnelle Drehung und schon fällt der Frau hinter mir meine Geldbörse aus der Hand. Sie hebt sie auf, gibt sie mir, ohne ein Dankeschön abzuwarten und flieht mit ihrem Begleiter zu einem anderen Zug.

Rückblick: „Correspondance“ sagt nach drei Glockentönen eine nette Frauenstimme aus einem Lautsprecher, was in Nichts zu vergleichen ist mit dem marzialischen Gebrüll eines deutschen Spießes aus schäppernden Lautsprechern „Vorsicht an der Bahnsteinkante“. Erst Monate später erschliesst sich mir dieses gesäuselte „Correspondance“ zum banalen „Anschluss“ – den ich ja nun wahrlich suche. Fahrscheinkontrolle im Zug und mir laufen die Augen über.

„SNCF statt Deutsche Bundesbahn“ weiterlesen

Tag 1 in Charleville-Mézières

4. Okt. 2024

Das Rathaus von Charleville-Mézières, abgekürzt CMZ. Erbaut 1936 im neogotischen Stil.

Ankunft in Charleville-Mézières

Gestatten: Rüdiger G. Behrens.

Für sechs Wochen werde ich in Dülmens französischer Partnerstadt Charleville-Mézières leben und auch etwas arbeiten. Vor allem möchte mit zahlreichen Kontakten zur Bevölkerung, die meines Erachtens noch immer miserablen Sprachkenntnisse, endlich auf ein höheres Level bringen. Es ist aber auch eine Reise in meine eigene Vergangenheit, denn vor mehr als 50 Jahren war ich in diese Region mehr oder weniger häufig gereist – der Liebe wegen.

„Tag 1 in Charleville-Mézières“ weiterlesen